Trächtigkeitstagebuch
A-Wurf

 

Dieses Tagebuch zeigt die Entwicklungsstufen der 1. Trächtigkeit unserer Hündin
Verra vom Kuckuckswald.

Läufigkeit  
Mo, 17.12.2012 1. sichtbare Blutstropfen bei Verra.
Wir planen die Verbindung mit Nimrod vom blauen Wunder in Kürze. Der Deckrüde wurde wieder nach bestem Wissen und Gewissen von uns ausgesucht und diese Verpaarung vom Zuchtwart nach allen Aspekten wie Gesundheit, Wesen und Erscheinungsbild geprüft und genehmigt.
Do, 20.12.2012

Erste Untersuchung in der TiHo Hannover.
Verra hat einen Progesteronwert von 0,1 ng/ml. Wir haben also noch etwas Zeit.

Di, 25.12.2012 Wir fahren zum Rüden.
Mal schauen… Nach anfänglich gemeinsamem Spiel hat es dann geklappt. Verra ließ sich bereitwillig von Nimrod decken.

Bei den Hunden sind die Eier nicht mit dem Eisprung befruchtungsfähig. Sie verbleiben noch ca. 2 Tage in den Eileitern, bis sie letztlich ausgereift sind, um von den Spermien noch im Eileiter erobert zu werden. Das Sperma ist ca. 1 Woche lang in der Hündin überlebensfähig.
 
Do, 27.12.2012

2. Untersuchung in der TiHo, Verra hat nun einen Wert von 11,6 ng/ml

Hier klicken zum vergrößernVerra ist aufgekratzt und voller Tatendrang. Voller Power und Temperament. In den letzten beiden Tagen hat sie scheinbar erwartet, wieder zu Nimrod fahren zu können. Immer wenn sie bemerkte, es geht nicht auf die große Fahrt, hat sie sich an uns gehalten und unmissverständlich klar gemacht: Ich will Spaß, ich will Spaß, heißt: beschäftigt mich, ich bin so gut drauf und wenn nicht, nerve ich Euch eben, indem ich hechelnd und fordernd vor Euch sitze oder stehe oder liege, was auch immer die Aufmerksamkeit auf mich zieht.

Erst langsam zum Abend hin hat sie sich endgültig wieder ein wenig beruhigt.
 

1. Woche  
Fr, 28.12.2012 Haben wir noch mal nach gedeckt. Alles lief wieder nach Plan. Nach diesem absolut beherzten und ausgiebigen Deckakt fuhren wir wieder nach Hause und nun heißt es wie so oft in der Zucht: Geduld!

Sollte die Verpaarung zwischen Nimrod und Verra im wahrsten Sinne des Wortes Früchte tragen, so sind die winzigen befruchteten Eizellen noch in Verra`s Eileiter und beginnen nun mit der Zellteilung: erst Zweizeller, dann Achtzeller , dann Vielzeller usw.

 

2. Woche  
 

Die kleinen Zellknäule haben jetzt die Form einer Pflaume und eine Größe von ca. 0,6 mm. Langsam beginnen sich jetzt die kleinen Ampullen an den Gebärmutterhörnern zu bilden , mit denen die Embryos dann Kontakt mit der Mutter aufnehmen werden.
 

3. Woche  
  Verra genießt jeder Art von Aufmerksamkeit, was zur Folge hat, dass sie beinahe schon einem kleinen Kontrollwahn unterliegt.

Mittlerweile haben wir uns auch einen Termin für die Ultraschalluntersuchung besorgt. Am 21. Januar 2013 um 8:30 Uhr wird Verra wohl ihr Geheimnis unfreiwillig lüften müssen und wir werden wissen, ob sie trächtig ist.

Die Implantation ("wir sagen immer liebevoll: "die Baby's haben jetzt angedockt") hat vor einigen Tagen begonnen und sollte abgeschlossen sein. Jetzt haben die Kleinen mit dem Kreislauf der Mutter Kontakt aufgenommen, sind fest mit den Gebärmutterhörnern verankert. Der Vorläufer von Gehirn und Rückenmark entsteht. Auch die Urwirbel bilden sich bereits. Jetzt sind die Kleinen ca. 1 mm groß.

Äußerlich ist Verra noch lange nichts anzusehen.
 

4. Woche  
Mo. 21.01.2013 Endlich ist unsere Geduld belohnt worden. Heute war DER Termin schlechthin: Ultraschalluntersuchung für Verra. Nun wurde die Frage beantwortet, hat sie "Ladung an Bord" oder nicht. Und: sie hat.

Verra tat ja in den letzten Tagen immer so, jetzt bin ich trächtig, jetzt nicht, jetzt bin ich es, jetzt nicht. Sämtliche ernsthaften Frauengespräche mit ihr fruchteten in unserem Unmut, weil sie sich irgendwann gelangweilt und nicht kommunikationsbereit abwendete.

Und hier die ersten Bilder:
     

Wir sind wieder unheimlich stolz auf unsere Kleine, es wurden reichlich G-lie's gezählt. Nun erwarten wir also tatsächlich um den 26.02.2013 kleine Pelznasen. Das haben der schöne Nimrod und unser Verra wirklich gut hinbekommen.

Wir hatten es uns ja insgeheim schon gedacht, es sprach alles dafür. Dennoch ist die Freude immer wieder groß, wenn man so auf einen Monitor schaut und die kleinen Babys sich in den Fruchtblasen zeigen. Den kleinen "Fruchtzwergen" geht es scheinbar hervorragend. Verra nahm die Untersuchung gelassen hin. Als sie jedoch fertig war, steuerte sie geradewegs zu der Hunde-Keksdose und wurde - natürlich - auch ordentlich belohnt. Das gefiel Verra, so war die Welt wieder in Ordnung.

Nun heißt es also langsam wieder alles vorzubereiten für die Geburt und die Zeit danach. Außerdem werden wir uns langsam schon mal für die erste Auswahl der Namen entscheiden müssen. Verra wird von uns derweilen ordentlich bewegt, damit sie auch fit ist für ihren Wurf. Jetzt sind wir so richtig voller Vorfreude.

5. Woche  
Do. 24.01.2013 Zurzeit fühlt sich Verra nicht gut. Sie mäkelte nur mit ihrem Futter. Frisst 2 -3 Happen und dann mag sie nicht mehr. Gegen Mittag war das dann aber Vergangenheit und unser kleines "Fressmonster" war wieder fit. Verra hält es jetzt trächtig. Liebend gern schläft sie dicht an der Heizung und lässt sich "bebrühten". Langsam aber sicherstellen wir das Futter um. Morgens bekommt Verra Fleisch mit Welpenmilch und Quark. Mittags und abends mag sie dann nur Fleisch.

Unsere Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und die Vorfreude wächst. Was uns jedes Mal den Atem anhalten lässt ist, wenn Verra sich auf dem Rücken wirft und die Beine alle 4 in völliger Wonnigkeit in die Luft schleudert. Die Kleinen werden dabei ordentlich durchgeschüttelt.

Und die G-lie's?
Sie wachsen. Die Organbildung ist in vollem Gange. Ohne Hülle sind die Babys jetzt ca. 2 bis 2,5 cm groß, die Körperform ist in ihren Grundzügen erkennbar. Auch die Augenlieder beginnen sich zu bilden. Die Extremitäten sind in die Länge gewachsen und noch sind die kleinen Fingerchen nicht separiert.


6. Woche  
Fr. 01.02.2013 Während wir "Bergfest" für die Trächtigkeitsdauer hatten, entwickelt sich alles Bestens. Verra´s Fressgier ist nicht zu bremsen, die geringfügige Übelkeit der letzten Woche hat sich in Luft aufgelöst und Verra´s Motto ist: Genug ist niemals Genug". Wir haben das Futter umgestellt und auch die Mengen leicht verändert und dennoch, sie ist verfressener denn je. Ansonsten genießt sie nach wie vor alles, was sich um sie dreht. Die Trächtigkeit hat scheinbar auch ihr Gehör befallen, denn "Sitz", "Platz", "Geh" oder "Komm", oder was auch immer, dringt nicht mehr so wirklich zu ihr vor.

Das Bäuchlein von Verra nimmt stetig zu. Nichts desto trotz nimmt sie darauf nicht unbedingt Rücksicht. Gerne spielt sie unverändert den Kleinen die lebendige Welpenschaukel. Die künftige Milchbar von Verra verändert sich nun recht ordentlich und wenn sie liegt, schiebt sie schon mal lieber die Beine weg, als sie anzuziehen. Ein ziemlich gespanntes Murmelchen streckt sich uns da schon mal entgegen.

Und was machen die Welpen?
Die Augenlieder sind nun komplett ausgebildet und die Ohrmuschel bedeckt den Gehörgang vollständig. Die kleinen Fingerchen sind separiert. Jetzt könnte man die Geschlechter bestimmen, denn die männlichen Genitale sind erkennbar. Die 5 Zitzenpaare sind gut sichtbar und die Fellfarbe beginnt sich zu entwickeln. Jetzt sind die Kleinen ohne Fruchthülle ca. 3,5 cm groß.


7. Woche  
Di. 12.02.2013 Verra´s Versuche, sich mit den deutlichen Massen auf den Rücken zu legen, gelingen gerade noch so. Auch ihre Angewohnheit auf den Rücken wälzend die Beine in die Höhe zu jagen funktioniert noch halbwegs. Dennoch halten wir dabei immer den Atem kurz an und mögen uns nicht vorstellen, was die G-lie's gerade bei dem Geschaukel durchleben. Das Gewicht macht ihr mittlerweile doch ordentlich zu schaffen.

Gestern haben wir uns kurz gefragt, ob man diesen Bauchumfang wirklich einem Date mit Nimrod zuordnen kann, oder ob es am guten Futter liegt. Nun: eindeutig Ersteres. Legt man die Hand flach auf die gespannte bauchige Murmel, rappelt es schon ganz ordentlich darin, es herrscht schon Gedrängel und Geschupse. Wir haben auch schon eine Ahnung, wer da so aktiv ist, wo doch die Namen von uns nun ausgewählt sind. Aber genau wird sich das erst noch zeigen.

Alles in Allem geht es Verra hervorragend. Immer noch legt sie Ansätze von Sprints hin, wenn sie die Vögel aus dem Garten ermahnt, den künftigen Welpenauslauf doch bitte prompt zu verlassen. Fressen ist das Highlight, jedes Mal. Wir sind auch schon mal wählerisch.

Langsam aber sicher drückt das Gewicht auch auf die Lunge. Manchmal kommt sie schon ganz schön ins Röcheln, wenn sie ihren zuckenden Bauch versucht zu putzen. Sie genießt es, wenn wir ihr den Bauch streicheln, bis sie leicht schnarchend dabei sogar einschläft.

Machen wir uns ohne sie auf den Weg, ist sie absolut ratlos, wie wir ihr das antun können und ehrlich gesagt, sie schafft es jedes Mal, dass wir uns dabei auch blöd fühlen. Langsam aber sicher vermeiden wir es auch, sie länger allein zu lassen. Jetzt am Wochenende wird die Wurfstätte endgültig hergerichtet, die Wurfkiste ist schon aufgestellt und alles für ein erholsames Wohnen direkt bei den Kleinen klar gemacht. Das heißt Räumen und Putzen. Auch die Utensilien für die Geburt sind bereits abgecheckt und liegen bereit.

Und wie steht es um die kleinen Welpen?
Die Kleinen sind jetzt ca. 10 cm groß. Jetzt vollzieht sich die Bildung der Körperbehaarung, die in 2 Tagen abgeschlossen sein wird. Mittlerweilen berühren sich die kleinen Früchte auch und es wird enger für die Zwerge.


8. Woche  
  Ab der 8. Woche messen wir der Hündin täglich rektal die Temperatur und notieren diese Werte. Die normale Temperatur schwankt je nach Rasse und Alter der Hündin zwischen 36,5 und 39,4 Grad Celsius. Gerade wegen der großen Schwankungsbreite ist es wichtig, die normale Körpertemperatur zu kennen. Wenn die Temperatur um ca. 1,5 bis 2 Grad Celsius fällt, werden die Welpen innerhalb der nächsten 6- 24 Stunden geboren.

Die Werte werden natürlich aufgezeichnet.

Di, 19.02.2013 Unsere "Verra" befindet sich noch im ruhigen Hafen der nahestehenden Geburt. Ihr Bauchumfang misst derzeitig stolze 64 cm und sie ist absolut gut drauf. Abgesehen vom Watscheln ist sie vom Kopf her immer für ein Spielchen zu haben und wenn es nach ihr ginge, würde sie die Murmel um Ihren Bauch herum gerne ignorieren. Doch dann fordert das Gewicht und der Zeitpunkt doch seinen Tribut und "Verra" hält es dann auch gerne langsamer.
 
   

Alle Wurfvorbereitungen sind abgeschlossen, die Wurfkiste steht und das Fiebermessen hat angefangen, damit wir den Beginn der Geburt, die Einleitungsphase, nicht verpassen.

Wir glauben nicht, dass sie bis zum 26. Februar warten will, um die kleinen Fellnasen ins Leben zu bringen.

Wir hoffen jedoch, dass sie sich Zeit lässt, denn jeder Tag länger im mütterlichen Frachtraum, sorgt für ausgereiftere Organe und damit für stärkere Lebensfähigkeit.

Das Futter schmeckt unserer Dicken immer noch hervorragend und z.Zt. kommen wir ihrer Fressgier kaum nach.

Auf jeden Fall steigt bei uns stetig die Aufregung und Vorfreude.

Und die Pelznasen?
Sie wachsen in diesen Tagen noch mal recht kräftig. Sie messen jetzt ca. 14 cm Länge, drängeln sich und boxen sich und finden es vermutlich mittlerweile ziemlich eng um sie herum. Berührt man den mütterlichen Bauch, so wird dort recht ordentlich gezappelt, gebufft und getreten, ja sogar manchmal mit aller Kraft versucht schon mal an der Seite sich durch zu bohren - so fühlt es sich jedenfalls für uns von außen an. Ihr seid herzlich willkommen, Ihr kleinen Wuffels, nur nicht ungeduldig werden!!!

 

9. Woche  
Do. 21.02.2013 Die Körpertemperatur von "unsere kleinen Dicken" ist immer noch zwischen 37 und 38,5 Grad, so wie in den letzten Tagen auch, so dass noch Ruhe vor dem Sturm herrscht.

Sie ist außerordentlich anhänglich, fordert mehr denn je Streicheleinheiten und liegt gerne entspannt auf etwas kühlerem Boden.

An Futterverweigerung ist aber noch nicht zu denken.

Schaut man sich jedoch den "Frachtraum" an, so wurde dort scheinbar eine Fötus-Hüpfburg erreichtet. Die Bauchdecke wird nun nicht mehr von Laola-Wellen beherrscht, nein, es finden Umbauversuche statt. Vermutlich wäre es den kleinen G-lie's angenehmer, der mütterliche Bauch würde quadratisch angeordnet sein. Man könnte meinen, jeden Moment drückt sich ein Köpfchen oder Pfötchen durch die Bauchwand.

Jetzt heißt es Geduld, gute Beobachtungsgabe und nochmals Geduld haben.

Im wahrsten Sinne des Wortes werden die Kleinen bestimmen, wann es losgeht. Durch das verstärkte Wachstum in den letzten Trächtigkeitstagen, wird ab einem bestimmten Zeitpunkt eine gewisse "Stressreaktion" bei den G-lie's ausgelöst, die Plazenta verändert sich und wird mikroskopisch kleine Läsionen erfahren. All dies wird der Mutter von den Babys über die Nabelschnur mittels Hormonboten mitgeteilt. Ist dies der Fall befinden wir uns in der Vorbereitungsphase. Gipfeln wird diese Zeit in Unruhe, Futterverweigerung, starkem Hecheln. Gleichzeitig wird durch eine erhöhte Relaxin Konzentration die Erschlaffung des Bindegewebes erfolgen, Verra wird also absoluten Tiefgang im Bauchraum erdulden müssen. Fällt dann auch noch die Körpertemperatur, befindet sich Verra in der Öffnungsphase. Insgesamt kann man nicht genau sagen, wann der Prozess beginnt, aber man vermutet, dass diese Phase ca. 6 bis 36 Stunden- meist zunächst unbemerkt - dauern kann.

Die Kleinen selbst wachsen bis kurz vor beginnender Geburt. Es werden vor allem Energiereserven in Form von Leberglykogen angelegt, welches enorm wichtig für die Lebensfähigkeit unmittelbar nach der Geburt ist.


So, 24.02.2013 Wir sind absolut begeistert, mit welcher Leichtigkeit Verra sich noch bewegt, auch wenn es Einschränkungen gibt. Nach wie vor bewacht sie alles aufmerksam.

Außer, dass es eng wird da im Brutkasten. Dafür werden Bauchentlastungskuhlen gebaut. Auch Nachts schläft sie noch so gut wie durch.

Es ist eindeutig: die Ruhe vor dem Sturm. Da aber die Temperatur immer noch gleichbleibend ist, befinden wir uns alle noch in Warteposition. Nachdem Verra bereits weiteres Frachtgut verweigerte (Futter), fiel am nächsten Morgen die Temperatur auf 36,1°C.

Und die Zwerge?
Es rumpelt und rappelt im Frachtraum, es wird gewachsen, getreten, gedreht, geschoben, geboxt, kurz: eine ziemlich muntere Meute. Mittlerweilen sollten die Süßen jetzt ca. 16 cm groß sein.

Und wieder: GEDULD
 

Mo. 25.02.2013 Ab ca. 17:00 Uhr begannen die Vorwehen, die Vorbereitung auf die Geburt. Von diesem Moment an lassen wir unsere werdende Mutter erst recht keine Sekunde mehr aus den Augen.
Di, 26.02.2013 Nach einer langen schlaflosen Nacht zeigte sich die erste Vorwehe dann erst gegen 06:15 Uhr und um 09:39 erblickte der erste G-lie das Licht der Welt, ein knuffiger dunkler Rüde.

Und was geschah derweilen im "Frachtraum"?
Ein großes Geschiebe und Gedränge begann. Hormone machten den gesamten Uterus weich und für uns nicht sichtbare Vorwehen drückten die Kleinen langsam aber sicher in Richtung Ausgang. Der Rauswurf aus dem mütterlichen zu Hause kann bis zu 24 Stunden und mehr dauern, die erste kleine Reise der Kleinen.

Wie das Ereignis seinen weiteren Lauf nahm, wird nun im Welpentagebuch festgehalten und somit schließt sich wieder auch dieses Trächtigkeitstagebuch von „Vom Lahberg.“