Wie wir trainieren

Bevor es losgeht!

Hundeerziehung vor 100 Jahren

Der Strafschuss

«Die moralische Wirkung des Strafschusses ist eine überraschende. Sie beruht auf der Fernwirkung und flößt dem Hund eine ehrfurchtsvolle Scheu vor dem Dresseur ein; denn dass dieser ihn zu strafen, und zwar empfindlicher denn je zu strafen vermag, wenn er außerhalb des Bereiches der Korallenleine und der Ledergerte sich befindet, das hat er bisher nicht gewusst.

Für den Strafschuss gelten folgende Regeln:...
3. Niemals schieße man anders auf den Hund als genau spitz von hinten
4. Sofort nach dem Strafschuss ist der Hund heranzupfeifen, anzuleinen und energisch mit Korallen und Peitsche abzustrafen, damit er auch sicher ist, dass der Schuss ihm gegolten hat.»

(Oberländer, Die Dressur und Führung des Gebrauchshundes.
Neudamm : Neumann, 1905)

"Hundegerechte Erziehung und Ausbildung" ...

... heißt für uns zunächst einmal Verständnis für den Hund und Berücksichtigung seiner Bedürfnisse.

Die meisten Hunde sind z.B. sehr bewegungsfreudig, zeigen jagdliches Interesse, ihr Territorialverhalten kann sich in Bellen äußern… dies alles ist zwar oft lästig, aber völlig normal!

Wir Menschen sind Sozialpartner unserer Hunde und können es mit liebevoller Konsequenz unter Einhaltung gewisser "Spielregeln" o h n e Druck und Härte schaffen, eine Führungsposition zu erwerben.

"Zwang" ist eine Definitionsfrage - ohne "Zwang" geht es unseres Erachtens nicht - denn: Grenzen setzen, den Hund auch mal von etwas abhalten oder seine Bewegung einzuschränken, ist ja bereits "Zwang"!
Als guter Chef kann man mit Geduld(!) und Einfühlungsvermögen(!) großen Einfluss auf das Verhalten des Hundes nehmen.

Im Training legen wir Wert auf Körpersprache und -spannung als für den Hund bestes Kommunikationsmittel. Sie lernen, wie Ihr Hund lernt! Wir arbeiten überwiegend mit hundegerechter Kommunikation und positiver Bestärkung.

Von extremen Philosophien, die nur wenige bestimmte oder gar keine Hilfsmittel erlauben und die große Vielfalt hundlichen und menschlichen(!) Verhaltens sowie die nahezu unglaubliche Anpassungsfähigkeit unserer Hunde ignorieren, distanzieren wir uns.

Wir finden vielmehr, dass es ein breites Spektrum guter Hilfsmittel und Methoden gibt, und sehen als unsere Aufgabe, jedem Hund-Mensch-Team zu helfen, den richtigen Weg zu finden – genau für dieses Team. Gehen muss diesen Weg dann jeder selbst.

Ob eine Methode gut für ein Team ist, entscheidet letztendlich vor allem der Hund! Und eben auch dessen Mensch. Hunde sind zwar keine Menschen, aber auch keine Wölfe, und auch Menschen sind weder Hunde noch Wölfe – jeder hat seine Verhaltensweisen und Kommunikationsmöglichkeiten und kann und soll die des anderen verstehen und interpretieren lernen; der Mensch sollte wohl versuchen, die „Sprache“ des Hundes zu erlernen und für die Kommunikation zu nutzen, sich dabei jedoch nicht zu sehr „verhundlichen“, denn wir sind nun mal keine Hunde.

Gut gemeintes, extremes „Beschwichtigen“ z.B. hat schon so manchen Hund mehr irritiert als beruhigt!

Hilfsmittel

Wir arbeiten mit Halsband, Arbeits- und Führleine, Schleppleine, Einsatz von Spielzeug, Futter, Futterbeutel.

Als negative Reize werden im Einzelfall und nur nach sorgfältiger Planung, Wurfkette und Disc-Scheiben eingesetzt.

Methoden, welche wir nicht schätzen sind jene, welche mit Druck, Gewalt oder dem Einsatz von Stromreizgeräten (Teletakt, Ferntrainer usw.) ausgeübt werden.

In eigener Sache

Die Hundeschule De Mechelaar wurde 2007 gegründet, da es im Raum Northeim bis dato wenig vergleichbare Angebote für Hundehalter gab.
Die zahlreichen Anfragen und die kritischen Berichte über den Ablauf von Welpensozialisation und anderen Erziehungsmaßnahmen in wenig qualifizierten Hundekursen und Vereinen führten zu dieser Entscheidung.

Natürlich hören wir auch Kritik an unserer Methode. Armin ist auf dem Platz schonungslos. "leicht Besaitete" verlassen schon einmal, seelisch verletzt, den Platz. Zumeist ist es aber das eigene Spiegelbild das einen erschreckt, wenn es einem so schonungslos vor Augen gehalten wird. Wer auf unseren Platz geht, sollte sein Ego zuhause lassen und offen sein für die Methode die er dort erlernen kann.

© Hundeschule „De Mechelaar”

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